2016, Gestaltung der Theorie-Thesis | #fieldreserach #iran #objects #protestdesign #socialdesign
«Lipstick Tehran – Subversive Zeichen im Reich der Mullahs» ist ein Abschlussprojekt des Master of Arts in Design, ZHdK in der Vertiefung Ereignis von Larissa Holaschke.
Das Projekt ist eine Spurensuche nach Dingen, welche Ausdruck des leisen und visuellen Protests von jungen Frauen in Teheran gegen das Regime sind und durch welche sie versuchen mit den Einschränkungen von Staat und Islam umzugehen. Lipstick Tehran ist ein Reisebericht und eine Feldforschung und setzt sich mit der Rolle von Design als Ausdruck von Protest auseinander.
Ich begleitete das Projekt im April 2016 nach Teheran, wo Erkenntnisse und Beobachtungen aus der ersten Feldforschung (2014) vertieft wurden. Ich nahm dafür eine Beobachterrolle ein, führte Gespräche, unterstützte die Forschung durch Fotografien von alltäglichen Strassenszenen und bei der Kuration der Objekte des Protests. Zurück in Zürich übernahm ich schliesslich die visuelle Gestaltung der Theorie-Arbeit.
Die Thesis macht nicht nur subversive Strategien der Frauen sichtbar, sondern bildet eine Ästhetik der materiellen Kultur des Protests ab. Die visuelle Gestaltung bedient sich daher einer klaren Sprache: Sichtbar machen und Vermitteln steht im Zentrum, was durch Infografiken und Layout unterstützt wird. Die Inszenierung der Objekte auf den Tschadorstoffen wendet sich gegen den bekannten Stereotyp des schwarzen Tschadors. Die Ästhetik bedient sich ebenfalls der zentralen subversiven Strategie der Überinszenierung, die iranische Frauen im Alltag anwenden.